Ich bekam die SMS am zweiten Tag meiner letzten SKS Ausbildungswoche auf der Ostsee. Ob ich nicht Lust hätte die Thinius Halloween Race Fun Regatta auf dem Ijsselmeer bei Lemmer mitzufahren. Auch wenn die Segelwoche gerade erst losgegangen ist hatte ich mich mental schon darauf eingestellt, dass die Segelsaison 2014 mit diesem Törn zu Ende ist. Wie sich herausstellte hatte ich privat die Zeit und günstig war es auch noch. Nun hiess es nach Urlaub nach Urlaub fragen.
Hatte dann auch alles geklappt! Ich dachte mir schon, dass das ein super Törn werden wird. Die Fahrt nach Lemmer am Donnerstag Morgen verlief problemlos und wir hatten schon jetzt viel Spass an Bord mit den vier Rädern. Bis wir das Boot übernehmen konnten mussten wir uns noch knapp anderthalb Stunde die Zeit vertreiben. Das haben wir dann bei Kibbelingen und einer ersten Einkaufstour verbracht. Dann war es soweit, wir konnten an Bord unserer Café del Mare, eine Bavaria 33 Sportausführung, gehen. Da es für mich das Erste Mal war, dabei zusein wie eine Charterübernahme funktioniert war ich sehr interessiert. Das war dadurch das unser Skipper schon öfter hier gechartert hatte einfacher als problemlos. Keine 30 Minuten später waren wir auch schon auf dem Ijsselmeer unterwegs und hatten einen Riesenspass. Die Bavaria lief wirklich gut! Abends haben wir dann noch das vierte Crewmitglied eingesammelt und den Abend etwas länger ausklingen lassen.
Freitag war der erste Lauf . Vorausgesagt waren 5 Bfr, davon war allerdings wenig zu spüren. Mit der Erwartung ging es Richtung Startlinie. Es war echt aufregend die letzten Sekunden vor dem Start aktiv zu beobachten und mitzugestalten. Wir haben zwar einen super Start hingelegt, allerdings hat man auf langer Strecke keine Chance gegen große Boote. Nach dem Start war ein Am Wind Kurs bis zum Wendepunkt angesagt. Das ging auch ganz gut bei 3 Bft. Danach war Vorwind Kurs angesagt, bei 1 Bfr und weniger. Wir waren froh, als wir endlich im Ziel angekommen waren. Platz 11 von 13.
Samstag hatten wir ähnliche Vorhersagen die nicht eintrafen. Erster Schlag an diesem Tag verlief ähnlich wie am Freitag. Beim 2 Schlag hatten wir einen perfekten Start hingelegt. Allerdings war das ein Fehlstart und wir mussten erneut über die Startlinie. Nichts desto trotz sind wir so gut gesegelt, dass wir nach dem Schlenker noch die andere 33er und eine 37er im wahrsten Sinne des Wortes verblasen haben.
Entwertung 11. Platz und eine mehr als gut gelaunte Crew. Wir hatten so viel unbezahlbaren Spass. Herrlich! Bei der Siegerehrung hatte ich den Eindruck das bei den meisten Anwesenden der Neid für die preisgekrönten Plätze extrem groß war. Das hat sich durch mangelte Begeisterung und Applaus bemerkbar gemacht. Fand ich echt Schade, da dass für mich a) ein ganz großer Spass war und b) die fair Ihre Preise gewonnen hatten. Naja, was ich nach einem Gespräch mit einem Crewmitglied des Gewinnerbootes erfahren hatte, hat mich eher nicht begeistert. “Also wir haben einen professionellen Skipper. Jeder bei uns hat seinen festen Preis und darf den während der Regatta auch nicht verlassen.” Aja … Ahsohr … Verstehe! Wo bleibt hier der Spass? Segeln macht Spass ist für mich die oberste Prämisse, deswegen nehme ich liebend den 11. Platz.
Der Sonntag war dann noch ein wahres Geschenk. Blauer Himmel, Sonne, knapp 22° und Wind mit 5 bis 6 Bft. Wir sind sowas von durch das Ijsselmeer geschnitten. Man musste uns wirklich das Lächeln aus dem Gesicht meisseln. Besonders beeindruckt bin ich immer noch wie wir unsere Anlegemanöver koordiniert haben. Nämlich gar nicht. das war für mich eine absolut neue Erfahrung. Jeder an Bord hatte mehr oder weniger Segelerfahrung und jeder hat irgendwas getan. Das hat so super funktioniert, dass wir angelegt, uns anschließende angeschaut haben und alle dachten das war ja super. Tapp, das kann ich nur bestätigen das Teamwork war erstklassig. Auch möchte ich noch ein letztes Lob auf die Bavaria 33 aussprechen. Das ist echt ein Superboot. Einziger Nachteil den ich empfand war, dass es nahezu keinerlei Möglichkeiten gibt sich mit der Lifeline einzupicken. Alles andere, wirklich Top. Der größte Dank geht an unseren Skipper MarKus, der das alles Möglich gemacht hat! Bis nächstes Jahr! Soweit wieder die Zeit stimmt.