Es ist Halbzeit für die SBF See Theorie. Eins steht mit Sicherheit fest, der Stoff ist um Welten umfangreicher als beim SBF Binnen. Als ich im September meinen Zwischenstand der Binnentheorie berichtete stand ich auch schon kurz vorm Wahnsinn an Hand des Umfangs. Die Binnen- und Seetheorie sind zwei vollkommene verschiede Themengebiete die sich fast gar nicht ergänzen. Das hätte ich so nicht erwartet.

Das Standardwerk von Axel Bark ist natürlich ein Muss. Genauso wie Navigationsbesteck und Marinezirkel für die Navigationsaufgaben in den Übungskarten. In drei von vier Theoriestunden haben wir das navigieren gelernt. Da steht schon eine ganze Menge an Information in der Übungskarte D49. Die sind auch alle sinnvoll und müssen verinnerlicht werden. Für den ungeübten Navigator ist es gar nicht so einfach mit Marinezirkel und dem Navigationsbesteck umzugehen. Rechtweisender Kurs von 61° von der Tonne „Westertill-N“ in die Karte eintragen. Ganz einfach mit Parallelverschiebung. Ach ja, Parallelverschiebung, da war was – vor über 20 Jahren in der Schulmathematik. Besteckversetzung, ja Gabel links Messer rechts, aber die meinen bestimmt was anderes.

Immer auf den richtigen Kartenrand achten wenn man die geografische Position oder eine Distanz bestimmen möchte. Nach sechs Übungsaufgaben schaffe ich diese nun halbwegs in der Zeit und einigermaßen richtig zu bearbeiten ohne mich mit dem Marinezirkel selbst zu erstechen. Schwierig ist es auch, dass wenn man nur minimalen Versatz durch die Bleistiftstärke hat. 1° Abweichung machen fast die gesamte Aufgabe zu nichte. Die Berechnung von Kursen und Kompasspeilungen gehen mittlerweile auch ganz gut von der Hand. Sind auch logisch wenn man es einmal verstanden hat – wie immer im Leben.

Was mich wirklich Nerven kostet Lateralsystem der Befeuerung. Richtfeuer, Querfeuer, Funkelfeuer, Festfeuer, unterbrochenes Festfeuer, Blitzfeuer, Morsefeuer und noch viele mehr sind aus der Karte richtig abzulesen. Natürlich reicht es nicht die einzelne Befeuerung richtig zu identifizieren, Takt und Wiederkehr sind auch gefragt.

Auch wenn es heutzutage viele elektronische Helfer gibt, die können ausfallen. Auch wenn es momentan noch richtig anstrengend ist den ganzen Stoff zu lernen. Es macht zum einen Spaß und es ist verdammt wichtig zu wissen wo man sich gerade auf See befindet. Rechts ranfahren und nach dem Weg fragen ist nicht drin. Man kann mit den Hilfsmitteln auch Orientierungshilfen ausmachen und zeitlich bestimmen wann man diese erreicht. Ist beim orientieren auch nicht verkehrt. Also, Ahoi und weiterlernen!